Aktuell

Spannende Eindrücke beim Vortrag zu Amphibien und Reptilien

Vergangenen Donnerstag lud die Marktgemeinde Rankweil im Rahmen der Klimaschmiede zu einem spannenden und informativen Vortrag über Amphibien und Reptilien.

Markus Grabher stellte die verschiedenen Vertreter dieser Tiergruppen vor, anhand welcher Merkmale man sie erkennen kann und welche spezifischen Ansprüche sie an ihren Lebensraum stellen. Er erstellt für das Land die rote Liste der Amphibien und Reptilien in Vorarlberg und zeigte anhand von Verbreitungskarten, wo welche Arten vorkommen. 

Zunehmender Verlust der Lebensräume

Die größte Bedrohung für Amphibien, aber auch Reptilien ist der Verlust ihrer Lebensräume. Früher waren große Teile des Rheintals von Sumpf- und Moorlandschaften geprägt – für Amphibien ein perfektes Umfeld. Heute sind beispielsweise der Laubfrosch und die Gelbbauchunke sehr selten geworden – sie benötigen fischfreie, seichte Gewässer, die auch mal trockenfallen.

Auch neu eingewanderte Arten stellen eine Konkurrenz für die einheimischen Arten dar. So ist der Seefrosch mittlerweile weit verbreitet und auch in den Paspels-Seen stark vertreten. Noch relativ häufig ist der Grasfrosch – doch auch er steht zunehmend unter Druck, beispielsweise durch den Verkehr während der Wanderzeiten zum und vom Gewässer in die Landlebensräume.

Eine unterschätzte Bedrohung sind außerdem ausgesetzte Goldfische. Sie sind Fressfeinde von Amphibien und können einmal ausgesetzt praktisch nicht mehr aus den Gewässern entfernt werden. Was also vermeintlich gut gemeint ist, stellt in Wirklichkeit ein massiver Eingriff in die Natur dar und gefährdet andere Tierarten. 

Was zum Schutz beigetragen werden kann

Amphibien und Reptilien benötigen strukturreiche Umgebungen mit Totholz und Steinen als Schlupfwinkel. Solche Strukturen können auch im eigenen Garten errichtet werden. Kleine Teichbiotope sind außerdem ideale Lebensräume für Molche und andere Amphibien.

Klimaschmiede: weitere spannende Veranstaltungen über das Jahr

Die Klimaschmiede lädt auch heuer zu unterschiedlichsten Veranstaltungen rund um die Themen Natur und Umwelt. Das Veranstaltungsprogramm wird über das Jahr laufend erweitert und veröffentlicht. Alle Veranstaltungen finden Sie auf: vorderland.com/klimaschmiede

Offenes Familiencafé auf dem Spielplatz

Am Mittwoch, den 20. März konnte das Offene Familiencafé das erste Mal im Jahr 2024 draußen auf dem Spielplatz vor dem Kinder- und Familientreff Bifang stattfinden.

Die Familien haben das warme Wetter und die Sonnenstrahlen genossen. Die Kinder konnten rutschen, schaukeln, wippen und mit Hüpftieren spielen. Zur Stärkung gab es für alle eine schmackhafte gesunde Jause, die sie auf unseren Picknickbänken schnabulieren konnten. Wir freuen uns auf viele weitere sonnige Familiencafé Nachmittage auf unserem Spielplatz.

Ostern am Rankler Wochenmarkt

Am Mittwoch, 13. April 2022, fand im Rahmen des Rankler Wochenmarktes der jährliche Ostermarkt statt. Dabei drehte sich alles rund um Ostern, Fahrrad und Frühjahrsputz.

In der Karwoche war auf dem Rankler Wochenmarkt einiges los: Fahrräder konnten bei der Fahrradwaschanlage gewaschen werden und nebenbei konnte man sich beim Infostand über den Fahrradwettbewerb „Radius – Vorarlberg radelt“ informieren und anmelden. Ebenfalls wurde das Lastenfahrrad der Gemeinde Rankweil präsentiert und stand zur Probefahrt zur Verfügung.  
Wieder begrüßen durften wir die Firma Feeling mit ihren Ökologischen Putzmitteln. Zudem fand man natürliche Frühjahrsdekorationen aus Weidenkränzen und Clownfrau Lillilu beanspruchte von 9 bis 11 Uhr die Lachmuskeln der Kinder.  

Wie gewohnt erwartete die Besucher*innen ein reichhaltiges Angebot an frischem Obst und Gemüse, Fisch, Brot, Speck und Käse sowie Spezialitäten aus Griechenland, der Steiermark uns aus dem Südtirol. Auf der festlichen Tafel durften natürlich auch Osterschinken, Osterlämmer und Ostereier nicht fehlen.

Hier geht's zum Fotoalbum.

Genussvoller Spaziergang durch Rankweil

Die Traditionsbetriebe Gasthaus Schäfle, Gasthof Mohren und der Rankweiler Hof luden am Mittwoch, 15. Juni 2022, zum alljährlichen Slow Food Spaziergang durch Rankweil. Zahlreiche Besucher*innen nutzten das schöne Wetter um in den Gastgärten der Slow Food Betriebe regionale Köstlichkeiten zu genießen.

Jeder Betrieb kreierte Häppchen mit Produkten aus der Region. So gab es zum Beispiel Brennnessel-Wellenbandnudeln mit Spargelstücken und Spargelsauce oder Backfleisch von der Rinderbrust mit Bratkartoffelsalat. Außerdem gab es Ceviche von der Kalbszunge und Hirschkalbsrücken im Rosmarin Brötle. Exotisch wurde es im Gasthof Mohren mit Lachsforellen-Alpensushi von Nino Mayer aus Dornbirn, Boa Bun mit Wolfurter Ente und Pralinen vom Gisinger Angus Ochsen. 

Regionale Produkte im Fokus

Slow Food steht für gutes, sauberes und faires Essen für Alle. Beim Slowfood Spaziergang durch Rankweil wird vor allem darauf geachtet, Produkte aus dem Ländle zu verwenden. Viele Produkte wie Fleisch, Nudeln, Eier und Liköre kommen aus den Hofläden in und um Rankweil.

Hier findet ihr die Bildergalerie zum Slowfood Spaziergang 2022

Zemm-Sessions waren Publikumshit

Von 28. Juli bis 18. August fanden wöchentlich Zemm-Sessions in Rankweils Gastgärten statt. Bis in die späten Abendstunden wurde gemeinsam gejammt, gesungen und getanzt – wie bei Freunden im Garten.

Zum Start der Veranstaltungsreihe konnte das Publikum der Musik der Band Austropopper im Gasthof Mohren lauschen und sich mit Stimme, Gitarre oder anderen Instrumenten einbringen. Die professionellen Musiker animierten mit bekannten Songs zum Tanzen. Die Band Closest Associates gab funky Interpretationen und eigene Hits im Wirtshaus Hörnlingen zum Besten. Der Gastgarten war schnell gefüllt, doch die Gäste ließ sich schlichtweg rund um den Gastgarten nieder, um den verspielten Klang der Band zu genießen. Im Rankweiler Hof und im Gasthaus Schäfle bescherte die Band Wulitzer West den Gästen ein harmonisches Klangerlebnis. Viele Gäste folgte der Aufforderung der Band und sangen und spielten nach Herzenslust mit.
Die musikalischen Abende in Rankweils Gastgärten wurde durch kulinarische Köstlichkeiten der Wirte abgerundet.

Schenken mit der Rankweil Card

Ab sofort ist die digitale Rankweil Card in einer goldigen Geschenkverpackung erhältlich. Dabei handelt es sich um eine Gutscheinkarte, die in rund 30 lokalen Betrieben mit jedem beliebigen Betrag ab 10 Euro aufladbar ist. Eingelöst werden kann der Geldwert auch in Teilbeträgen.

Wer beim Schenken auf Nummer sichergehen möchte, greift daher am besten zu einem Gutschein. Idealerweise zu einem, der mehrere Optionen offenlässt und der statt anonymer Online-Riesen den regionalen Handel unterstützt – wie zum Beispiel der neue Rankweil Gutschein. Die aufladbare Gutscheinkarte ersetzt die bisherigen Gutscheine der Kaufmannschaft Rankweil-Vorderland und bietet Beschenkten bei den teilnehmenden Betrieben in der Marktgemeinde eine große Auswahl an Bekleidung, Schmuck, Optik, Hobbybedarf, an Wellness- oder Fitness-Angeboten, an Floristik, Heimelektronik oder Bürobedarf. Auch mehrere Lebensmittelmärkte und Feinkostläden in Rankweil akzeptieren den Rankweil Gutschein. Eingelöste Gutscheinkarten können in jedem teilnehmenden Betrieb zurückgegeben oder erneut aufgeladen werden.

 

Erhältlich ist die Rankweil Card im Rathaus Rankweil, in der Raiffeisenbank Montfort, in der Sparkasse Rankweil, in der Hypo Vorarberg Bank in Rankweil sowie online unter www.rankweil.at/webshop.

Sämtliche teilnehmende Betriebe sind unter www.rankweil.at/gutschein gelistet.

Gastgartensommer startet in Rankweil

Die zemma wirta- Gastronomen laden zur Reise durch Rankweils schönste Gastgärten. Erleben Sie Livemusik und kulinarische Schmankerl jeweils von 18 bis 22 Uhr.

Zum Auftakt des zemma wirta-Gastgartensommers laden der Gasthof Mohren, der Rankweiler Hof, die Braugaststätte Taube und das Sternbräu in Muntlix am Donnerstag 20. Juli 2023 zur gemeinsamen Zemm-Session. Jede*r ist eingeladen, sein Instrument mitzubringen und mit den Bands zu jammen oder zu singen. 

Am Donnerstag, 27. Juli 2023, geht es mit Livemusik im Gasthaus Schäfle und der Band Wurlitzer West weiter – am Donnerstag, 10. August, spielen „Mir 3“ im Rankweiler Hof und am Donnerstag, 17. August, findet der Abschuss im Gasthof Mohren mit den „Austropoppern“ statt. Neben stimmungsvoller Livemusik runden kulinarische Schmankerl und das unverwechselbare Flair der Rankler Gastgärten dieses gesellige Sommererlebnis ab. Bei Schlechtwetter finden die Konzerte auch Indoor statt.

 

Weitere Infos:

"Wirtschaft im Gespräch" dreht sich um moderne Arbeitswelt

Am Donnerstag, 11. Mai, trafen sich frühmorgens rund 70 Wirtschaftstreibende aus Rankweil im Firmament, um sich von einer Podiumsdiskussion über die Zukunft der Arbeit inspirieren zu lassen und sich anschließend bei einem gemeinsamen Frühstück über die Inhalte auszutauschen.

Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall eröffnete die Veranstaltung und erklärte den Ansatz der neuen Veranstaltungsreihe: „Das Veranstaltungsformat ‚Wirtschaft im Gespräch‘ löst bisherige Veranstaltungen wie den Wirtschaftsabend oder das Unternehmerfrühstück ab. Wir möchten damit noch mehr den Wert von Gesprächen und damit den Wissenstransfer unter den Wirtschaftstreibenden hervorheben und zum Netzwerken einladen.“

Arbeitsmarkt bringt Chancen und Risiken
Anschließend eröffnete Carolin Frei, Geschäftsführerin der Erlebnis Rankweil Gemeindemarketing GmbH die Podiumsdiskussion mit Jamine Ponudic, Human Resources Management der Fusonic GmbH, Lukas Mayer von der Mayer Personalmanagement GmbH sowie Alexander Abbrederis, Geschäftsführer der pratopac GmbH. In einer einstündigen Podiumsdiskussion legten die drei Teilnehmer*innen ihre Sichtweise zu Themen wie den Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf den Arbeitsmarkt, die Chancen durch Zuzug aus dem Ausland, die neuen Ansprüche der Generationen X,Y und Z sowie die Möglichkeiten zur Rekrutierung über eine herausragende Unternehmenskultur oder flexible Arbeitszeiten. Aber auch die zunehmende Digitalisierung und der Blick auf die aktuellen Lohnsysteme waren Themen des Vormittags. Unabhängig von den unterschiedlichen Erfahrungen aus Sicht von Personalmanagement, HR-Verantwortung und Unternehmertum waren sich alle einig, dass Wirtschaftstreibende künftig weiterhin enorm flexibel sein müssen, um mit dem sich immer rascher ändernden Arbeitsmarkt Schritt zu halten. Dennoch sei es wichtig, die neuen Wege mutig zu beschreiten und Veränderungen positiv entgegen zu sehen, so der Tenor.

Der Podiumsdiskussion lauschten unter anderem Gottfried Waidacher (Hypo Bank Vorarlberg), Amira Marinkovic und Tamara Cucovic (Dario Eiscafe), Loek Versluis (Versluis-Restaurant Gmbh), Norbert Lampert (ETG-Energie- und Sanitärtechnik GmbH), Michael Fleisch (LändleKASSA), Bruno Koch (RANIT Austria GmbH), Erich Schmied (Schmied Mechatronik), Valentina Entner (Entner Dach), Marie-Christin Wiederin und Christoph Melzer (Melzer Security Services), Bettina und Rene Nick (SKRIBO Büroprofi), Stefanie Fink und Patrick Stamper (beide Canal Instrumente), Martina Schallert und Florian Kainz (Knauf Ceiling Solutions Metalldecken GmbH), Walter Herbolzheimer (Hotel Hoher Freschen) und Anna sowie Wolfgang Reitbrugger (Kunert Industriepark GmbH).

Den Ausklang der Veranstaltung bildete ein Frühstücksbuffet vom Firmament. Eine Bildergalerie der Veranstaltung gibt es unter www.rankweil.at/fotos/wig.

Unser täglich Brot: Warum weniger manchmal mehr Sinn macht

Gestiegene Energiekosten, teure Rohstoffe und Personalmangel gehören auch für die Bäckereien in Rankweil zum täglichen Brot. Beim Bäck Breuß im Oberdorf heißt es deshalb seit Anfang des Jahres: Weniger ist mehr.

In den vergangenen zwölf Jahren hat in Österreich eine von drei Bäckereien zugesperrt. Vor allem kleinere Betriebe sind im Preiskampf mit Supermärkten und Tankstellen auf der Strecke geblieben, denn rund 90 Prozent allen Brotes und Gebäcks werden dort gekauft. Und dann kam im letzten Jahr auch noch die Teuerungswelle. „Was nun?“ hieß es da auch beim Bäck Breuß im Rankweiler Oberdorf.

Es duftet nach frischem Brot, draußen sitzen Gäste bei Kaffee und Kuchen. Alles ist wie immer in der Bäckerei und Konditorei Breuß – und doch ist vieles seit Jahresbeginn anders. Begonnen habe es mit den Energiekosten, erzählt Johannes Breuß, während er für eine Kundin einen Kaffee zubereitet. Kurz übertönt das Mahlwerk der Kaffeemaschine seine Stimme, dann fährt er fort: Mitarbeitende zu bekommen sei schon länger schwierig, dazu habe die Inflation auch noch die Personalkosten in die Höhe
getrieben. In Kombination mit den gestiegenen Rohstoffpreisen war spätestens im Herbst klar: So kann es nicht weitergehen.

Ein kleineres Sortiment
„Die Verkaufspreise hätten wir nie so stark anheben können wie die Kosten gestiegen sind“, sagt der Konditormeister. Die Mehrkosten selbst zu tragen, sei genauso unmöglich. Anfang des Jahres hat die Bäckerei eine andere Lösung gefunden. Sie hat einen Schritt zurück gemacht und das Sortiment um rund ein Drittel verringert.

Weniger Menge
Gebacken wird nicht nur weniger Verschiedenes, auch die Mengen haben Johannes Breuß und sein Team reduziert. Während es früher regelmäßig bis zu 30 Prozent Überschussware gab, bleibt dadurch heute so gut wie nichts mehr in den Regalen liegen. Eine gute Sache, wenn man bedenkt, dass in Österreichs Bäckereien jedes Jahr rund 52.000 Tonnen Brot und Gebäck im Müll landen. „Es ist trotzdem genug da und für jeden Geschmack etwas dabei“, lächelt Juniorchefin Viktoria Breuß. „Wer am Abend noch etwas Spezielles haben möchte, geht mit einer Bestellung am Vortag auf Nummer sicher.“ Nur mit einem kann Bäck Breuß nicht mehr dienen: mit Maschinensemmeln. „Die Semmelanlage haben wir verkauft“, sagt Johannes Breuß. Stattdessen gibt es jetzt wieder Schnittsemmeln – also Semmel mit nur einem Einschnitt – oder ganz traditionelle Handsemmeln. Alles in allem konnte die Bäckerei mit den gesetzten Maßnahmen die laufenden Kosten deutlich reduzieren. „Unsere Energiekosten sind jetzt nicht mehr dreimal, sondern ‚nur noch‘ doppelt so hoch“, erzählt Viktoria.

Gewohnt hohe Qualität
Die Reaktionen auf die Veränderungen waren durchwachsen. Doch die Gründe dafür leuchten den Kund*innen ein. „Mir ist lieber, es gibt weniger und dafür gutes Brot, das ich mir auch leisten kann“, sagt eine Kundin und nimmt den Rheintaler entgegen, den ihr Viktoria über die Theke reicht. An der Qualität möchte man in der Bäckerei Breuß jedenfalls festhalten: Backmischungen, Füllstoffe oder künstliche Zusätze lehnt Breuß ab. Stattdessen setzt man in der Backstube weiterhin auf gute Zutaten, Handarbeit und lange Teigruhen.

Beinahe 90 Jahre gibt es die Bäckerei im Oberdorf nun schon. Jahrzehnte, in denen der Betrieb gute und weniger gute Zeiten erlebt und überstanden hat. Und auch jetzt zeigt sich Johannes Breuß zuversichtlich. „Ich bin überzeugt, in zwei bis drei Jahren hat sich die Situation eingependelt. Diese Zeit müssen wir jetzt einfach überbrücken“, sagt er und ergänzt mit einem breiten Lächeln: „Beim Brotbacken lernt man Geduld zu haben.“

Tradition nach Maß: Dirndl aus Rankweil

Über Jahrzehnte gehörte ein maßgeschneidertes Dirndl zur Garderobe vieler Rankweilerinnen. Eine junge Damenkleidermacher-Meisterin nimmt heute in ihrem Atelier in Rankweil diesen Faden wieder auf.

Als „Austrian Look“ war das österreichische Dirndl ab den 1950er-Jahren in aller Welt bekannt. Was jedoch nur wenige wussten: Viele der Baumwollstoffe, die bei den damals bekanntesten Dirndlherstellern Österreichs für die Schürzen und Röcke verwendet wurden, hatten ihren Ursprung in der Spinnerei Rankweil. Hier wurde die Baumwolle für die Schürzen und Röcke gesponnen und später in darauf spezialisierten Betrieben in Dornbirn bedruckt. Bis in die 1980er-Jahre wurde nicht zuletzt deshalb auch in Rankweil gerne Dirndl getragen: bei festlichen Anlässen genauso wie in manchen Branchen bei der Arbeit. Wer sein Dirndl nicht selbst nähen konnte oder wollte, konnte sich an eine der damals zahlreichen Dirndlschneider*innen im Land wenden. Doch dann wurde es ruhig um die Trachtenmode im Ländle – bis in den 2000ern dank Wiesn & Co Dirndl und Lederhose auch hier ihr Comeback feierten.

Das Handwerk kehrt zurück
Dirndlschneider*innen gibt es heute kaum mehr in Vorarlberg. Eine der wenigen, die sich auf maßgeschneiderte Dirndl spezialisiert hat, ist Damenkleidermacher-Meisterin Valentina Entner. Seit zwei Jahren hat die 31-Jährige ihr Atelier in Rankweil und fertigt hier individuelle Dirndl nach traditioneller Machart. Gelernt hat die gebürtige Seewalchnerin bei den großen Namen der Trachtenmodenbranche: Nach der Lehre bei Tostmann Trachten in ihrem Heimatort am Attersee besuchte sie die Meisterklasse in der Herbststraße in Wien. Anschließend machte sie Station bei Lena Hoschek, wo sie ihr Handwerk drei Jahre lang verfeinerte. Mit ihrer Familie zog Valentina 2020 schließlich nach Rankweil und wagte hier nach der Babypause den Sprung in die Selbstständigkeit.

Mit Liebe zum Detail
Valentina Entners Dirndl sind so vielfältig wie ihre Kundinnen. Was sie verbindet, ist die Handwerkskunst, wie man sie heute nur noch selten findet. Bei den handgenähten Herzerlrüschen zum Beispiel oder beim Handzug, der der Taille schmeichelt und den Rock aus Leinen oder Baumwolle elegant fallen lässt. Diese Arbeiten von Hand mache ich besonders gerne“, bringt Valentina ihre Liebe zum Detail zum Ausdruck. Auch der Saum und die traditionelle Haken- oder Knopfleiste vorne am Mieder näht Valentina von Hand, denn „ein traditionelles Dirndl hat keinen Reißverschluss.“

Ein Kleidungsstück fürs Leben
40 bis 50 Arbeitsstunden sind da schnell investiert. Dafür ist ein handgefertigtes Dirndl ein Kleidungsstück fürs Leben. „Zwei Kleidergrößen mehr oder weniger wächst ein Maßdirndl problemlos mit“, plaudert die Damenkleidermacher-Meisterin aus dem Nähkästchen. Mit unterschiedlichen Schürzen lasse sich ein und dasselbe Kleid zudem dem Anlass entsprechend immer wieder neu kombinieren. Zwei bis drei Monate dauert es vom Erstgespräch bis zum fertigen Dirndl. Dazwischen ist in der Regel nur eine Anprobe notwendig. 

So ein Dirndl nach Maß hat natürlich seinen Preis. Mit etwas Geschick und Valentinas Unterstützung kann man jedoch auch heute wieder lernen, was so manche Rankweilerin in den 1950er-Jahren noch konnte: ein Dirndl selbst nähen. Die Damenkleidermacher-Meisterin gibt Nähkurse für Anfänger*innen und Fortgeschrittene, beispielsweise im Schlosserhus.

Blinder Bergsteiger begeisterte bei "Wirtschaft im Gespräch"

Am Donnerstag, 12. Oktober, trafen sich rund 100 Wirtschaftstreibende aus Rankweil im Vinomnasaal in Rankweil, um einem Vortrag von Berufsbergsteiger und Bestsellerautor Andy Holzer zu lauschen und sich anschließend bei kulinarischen Köstlichkeiten über die Inhalte auszutauschen.

Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall eröffnete den Abend, gab einen kurzen Überblick zu laufenden und geplanten Projekte der Ortsentwicklung und zeigte sich beeindruckt vom großen Interesse am neuen Veranstaltungsformat „Wirtschaft im Gespräch“, das Wirtschaftstreibende zu verschiedenen Anlässen zusammenbringen und vernetzen möchte. „Trotz aller digitaler Möglichkeiten ist es doch etwas ganz Besonderes, in einem solchen Rahmen neue Impulse für den Arbeitsalltag mitzunehmen und bestehende Kontakte zu pflegen sowie neue zu knüpfen.“ Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung von der Gemeindemarketing Rankweil GmbH unter der Leitung von Carolin Frei.

Von Führung und Risiko
Durch den Abend führte Beatrix Spalt vom Marketing- und Kommunikationsteam der Marktgemeinde den Abend und leitete gekonnt auf den Referenten, den blinden Bergsteiger Andy Holzer, über. Auf eindrucksvolle Art und Weise schilderte Holzer seinen Werdegang zum Bergsteiger, der alle „Seven Summits“ erklommen hat. Der Osttiroler, der mit seiner Frau Sabine aus Hamburg angereist war, beeindruckte das Publikum mit seiner Lebensphilosophie, in der es keinen Platz für Verzweiflung, keine Zeit zum Verzagen und Lust zum Zaudern gibt. Auf humorvolle Weise nahm der ausgebildete Physiotherapeut und Bergsportler die Gäste des Abends mit auf seine spannende Reise auf die höchsten Gipfel der Erde.

Dem Vortrag lauschten unter anderem Norbert Lampert (ETG-Energie- und Sanitärtechnik GmbH), Bettina und Rene Nick (SKRIBO Büroprofi), Walter Herbolzheimer (Hotel Hoher Freschen), Thomas Ammann (Ammann Bestattung GmbH), Alexander Angeloff (Gärtnerei Angeloff), Michaela Kreuzer (Post AG), Herbert Brandstötter (König GmbH & Co KG), Hubert Breuß (Evatec), Jürgen Kaufmann (Agenturteam Kaufmann), Annelies Kopf-Bauer (Blumen Bauer), Edgar Gopp (Facharzt für plastische Chirurgie), Hannes Fischer (Mayer-Fisch Holz und Handel GmbH), Wolfgang Loretz (Loretz Raumausstattung), Johannes Oelz und Gottfried Waidacher (Hypo Vorarlberg) sowie David Wielath (Mayer Personalmanagement GmbH).

Den Ausklang der Veranstaltung bildete ein Flying Buffet vom Rankweiler Hof. Eine Bildergalerie der Veranstaltung gibt es unter www.rankweil.at/wigfotos.

Nächster Halt: Maroni-Lok

Die Nasenspitzen gerötet von der kalten Winterluft, die Hände tief vergraben in der Manteltasche und mit erwartungsvollem Leuchten in den Augen umringt eine kleine Menschentraube eine schwarze Lokomotive mitten in Rankweil. Das kann nur eines bedeuten: Es ist endlich wieder Maroni-Zeit.

Seit Jahrzehnten ist „Michi’s Maroni-Lok“ zwischen der Post und dem Rathaus ein gerne besuchtes Ziel nach einem Einkaufsbummel oder Spaziergang durch Rankweil. Bis Anfang Februar sorgen hier wieder jeden Samstag- und Sonntagnachmittag ofenfrische Maroni für Hände und Seele wärmende Genussmomente.

Handwerk mit Feingefühl

Michi, das ist Michael Hehle. Seine Familie betreibt seit über 50 Jahren Maroni-Lokomotiven in Vorarlberg. „Die ersten unserer Loks hatten eine Einschneidemaschine eingebaut”, erinnert er sich. An sich eine gute Idee, denn das Einschneiden der Schale ist für ein gelungenes Ergebnis besonders wichtig. Doch funktioniert hat das leider nicht. „Maroni sollten über die Wölbung eingeschnitten werden”, sagt der Genuss-Experte, „aber nicht zu tief, sonst trocknet die Frucht aus.” Da ist Fingerspitzengefühl gefragt, deshalb werden die Maroni nur noch von Hand eingeschnitten – circa 100 Kilogramm oder rund 8000 Stück sind es jede Woche alleine für die Maroni-Lok in Rankweil. Doch auch die Ernte erfordert bereits viel Handarbeit. Wenn die Maroni aufgesammelt werden, stecken sie – ähnlich wie die nicht essbare Rosskastanie – in einer stacheligen Hülle, die entfernt werden muss. Anschließend werden sie händisch verlesen. Dabei werden die Maroni auf Unversehrtheit geprüft und nach Größe und Qualität sortiert. Erst dann werden sie verpackt und treten ihre Reise nach Vorarlberg an.

Qualität hat ihren Preis

Über die letzten Jahrzehnte hat Familie Hehle viel Erfahrung gesammelt, wo die besten Maroni wachsen. Das sei vorwiegend an der italienischen Riviera bis nach Frankreich, in Südtirol und hinunter bis nach Kroatien. Seit der letzten Saison gibt es aus Michi’s Maroni-Lok für wenige Wochen im Jahr auch Maroni vom deutschen Bodenseeufer. Da wie dort sei das Geheimnis guter Maroni die Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Bäuer*innen: „Gute Qualität hat ihren Preis”, sagt Michael Hehle. Den zahle er aber gerne, wenn er dafür seinen Kund*innen ein echtes Genusserlebnis bieten können.

Lok-Ofen-frischer Genuss

Neben der Gastronomie, dem Catering und dem Marktfahren bleibt Michael Hehle kaum Zeit, selbst an der Maroni-Lok zu stehen. Heute hat deshalb Martin den Kessel eingeheizt. Gerade lässt er die nächste Ladung Maroni in die tiefe Eisenpfanne kullern, verteilt sie rasch mit bloßen Händen und schließt den Deckel. Der Dampf, der sich jetzt in der Pfanne bildet, lässt die Maroni aufquellen. Das ist auch der Grund, warum Maroni eingeschnitten werden. Ansonsten würden sie platzen. Mehrmals bewegt Martin die Maroni in der Pfanne, damit sie nicht anbrennen. „Jetzt sind sie so weit”, sagt er wenige Minuten später, nimmt eine Tüte aus braunem Kraftpapier und füllt mit einer kleinen Schaufel Maroni hinein. „Die Schalen könnt ihr da sammeln”, sagt Martin und deutet auf das zweite Fach an der Tüte. So können die Schalen samt der Tüte einfach in den öffentlichen Abfalleimern entsorgt werden. „Wer einen Holzofen daheim hat, kann die Schalen auch zum Anheizen verwenden”, ergänzt Michael Hehle und fügt lächelnd hinzu: „Damit wärmt so eine Portion Maroni gleich doppelt.”

Freude schenken mit dem Rankweil Gutschein

Verschenken Sie mit dem Rankweil Gutschein tausende Möglichkeiten. Einlösbar ist er in in rund dreißig Betrieben in Rankweil.

Da ist garantiert für jeden was dabei: für Naschkatzen und Genießer*innen ebenso wie für Modeverliebte, Blumenfans, Technikversierte oder Sportbegeisterte.

Seit kurzem kann die Gutscheinkarte übrigens auch in den Bipa-Filialen in der Passage 22 und im Vinomnacenter sowie im McDonalds's Restaurant eingelöst werden. Auch Eislaufen auf der Gastra ist nun mit dem Rankweil Gutschein möglich.

Eine Übersicht über alle teilnehmenden Betriebe und die Gutschein-Verkaufsorte finden Sie unter www.rankweil.at/gutschein

Wir wünschen viel Spaß beim Schenken und viele schöne und gemeinsame Momente - versteckt in der kleinen, schwarzen Gutscheinkarte. 

Rankler Wochenmarkt macht Pause

...aber nur am Mittwoch, den 3. Jänner 2024.

Ab dem 10. Jänner 2024 findet der Rankler Wochenmarkt wie gewohnt jeden Mittwoch von 8-12 Uhr auf dem Marktplatz statt. 
Manche Marktfahrer*innen des Rankler Wochenmarktes nutzen die ersten Monate im Jahr, um sich auf die neue Saison vorzubereiten, deshalb ist das Angebot im Jänner und Februar reduziert. Ab März finden Sie wieder eine reichhaltige Auswahl an Produkten -  von Obst und Gemüse über Brot, Fisch und Käse, Blumen, Gewürze und verschiedene Spezialitäten aus Italien, Südtirol und dem Bregenzerwald.

Carte Blanche geht in die dritte Staffel

Die Veranstaltungsreihe Carte Blanche steht für Inspiration und Diskurs mit ausgewählten Frauen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die dritte Staffel startet am 22. Februar und findet jeden dritten Donnerstag (ausgenommen Mittwoch, 5. Juni) in einem zemma wirta Gasthaus in Rankweil statt.

Für die dritte Staffel konnten das Gemeindemarketing Rankweil gemeinsam mit der Kuratorin Marina Hämmerle wieder interessante Akteurinnen wie Daniela Egger, Autorin und Kuratorin, Ruth Swoboda, Biologin und Direktorin der inatura, Gabi Hampson und Valentina Jussel vom Lustenauer W*ORT, Evelyn Fink-Mennel, Musikerin und Musikethnologin sowie Anna Heringer, Architektin gewinnen.

An unterhaltsamen Abenden in der Gaststube tun sich neben beruflichen Einblicken auch persönliche Erfahrungen auf. Im Dialog und in ihrer Performance teilen die Akteurinnen, was sie aktuell bewegt. Carte Blanche will begeistern und zum tischübergreifenden Gespräch anregen; Kulinarisches und Inhaltliches vereinend, wird der Besuch in der Gaststube zur inspirierenden Erfahrung.

Die Abende in den Gaststuben beginnen kulinarisch-gesellig um 19 Uhr, im Anschluss beginnt die inhaltliche Darbietung für 23 Euro pauschal. Die Getränke sind extra zu bezahlen. Alle Termine finden Sie unter www.zemmawirta.at. Wir bitten um Anmeldung.

Alle Termine auf einen Blick

Do, 22. Februar 2024, 19 Uhr
Schreibend gestalten mit Daniela Egger – Autorin, Kuratorin im Wirtshaus Hörnlingen

Do, 14. März 2024, 19 Uhr
Und täglich grüßt das Murmeltier mit Ruth Swoboda – Biologin, Direktorin inatura im Gasthaus Schäfle

Do, 4. April 2024, 19 Uhr
Macht der Geschichte(n) mit Lisa Pilar Eberle – Historikerin, Akademische Rätin im Gasthof Mohren

Do, 25. April 2024, 19 Uhr
... Young Minds on Fire mit Gabi Hampson und Valentina Jussel – Wortbegeisterte, W*ORT im Rankweiler Hof

Do, 16. Mai 2024, 19 Uhr
Wib ischt Ma. Ma ischt Wib. mit Evelyn Fink-Mennel – Musikerin, Musikethnologin im Sternbräu, Frödischsaal Muntlix

Mi, 5. Juni 2024, 19 Uhr
Form Follows Love mit Anna Heringer – Architektin in der Braugaststätte Taube

Licht an in Rankweils Kellergewölben

Am Samstag, 23. März, ab 15.00 Uhr, öffnen die Rankweiler Wirte ihre Kellertüren und gewähren Einblicke in längst vergangene Zeiten. Für wenige Stunden verwandeln sich jahrhundertalte Gemäuer in kulinarische Treffpunkte.

Jeder Keller hat ein eigenes, besonderes Ambiente, in dem regionale Leckerbissen, Heurigenspezialitäten, feine Weine und Most serviert werden – untermalt mit geselliger Musik. Wer den Rundgang durch die Rankweiler Gewölbe auf besondere Weise erleben möchte, fährt mit der Kutsche von 16:00 bis 18:00 Uhr von Keller zu Keller.

Rankweiler Kellerfest
Samstag, 23. März 2024
15:00 bis 20:00 Uhr 

Geöffnete Keller
Braugaststätte Taube – Ringstraße 1
Fuchshaus – Ringstraße 49 – Bewirtung durch Mohi Rankweil
Gasthof Mohren – Stiegstraße 17
Gasthof Sonne – Stiegstraße 6
Rankler Weinberg – Zugang über Klostergässele, bei schlechtem Wetter im kleinen Vinomnasaal
Rankweiler Hof – Ringstraße 25
Wirtshaus Hörnlingen – Bahnhofstraße 25

Aufgemöbelt! Alte Sitzgelegenheiten in neuem Gewand

Manuel Gehring und Philipp Kralj arbeiten in der kleinen Werkstatt hinter dem Gasthaus Bären als Raumausstatter. Eine ihrer liebsten Aufgaben ist das Aufarbeiten von Polstermöbeln.

Viele Rankweiler*innen kennen die kleine Werkstatt hinter dem Gasthaus Bären noch als Schindelmanufaktur. Bis vor einigen Jahren hat hier Alois Gehring Schindeln hergestellt, die nach wie vor so manche Fassade in Rankweil und im ganzen Land zieren. Inzwischen jedoch haben Manuel Gehring (32) und Philipp Kralj (28) die früheren Betriebsräume von Manuels Großvater zu einer Raumausstatter-Werkstatt umgebaut. Tapezierer und Dekorateur nennt sich das Gewerbe ganz offiziell, dem sie hier seit 2022 auf gerade einmal 50 Quadratmetern nachgehen. Das Spektrum ihrer Leistungen ist dafür überraschend groß. „Wir verlegen beispielsweise Bodenbeläge, bringen Tapeten an oder montieren Gardinenstangen. Auf Wunsch statten wir auch ganze Räume aus”, erklärt Manuel. Dazu kommt ein Angebot, das gerade in Zeiten von Teuerung und Inflation wieder an Bedeutung gewinnt: das Aufarbeiten von Polstermöbeln.

Neues Leben für Liebgewonnenes

Das durchgesessene Lieblingssofa oder die gute Eckbank, die nicht mehr zur neuen Küche passt – eine neue Polsterung bringt nahezu jedes Sitzmöbel wieder in Schuss. „Wenn das Möbelstück eine gute Qualität hat, kann eine neue Polsterung die Lebensdauer um einige Jahre verlängern”, sagt Manuel. „Das ist nicht nur kostengünstiger als eine Neuanschaffung, sondern auch wesentlich nachhaltiger.”

Traditionelles Handwerk

Besonders angetan hat es den jungen Raumausstattern jedoch das traditionelle Polster-Handwerk. Das allerdings ist zeitaufwändig und dementsprechend kostspielig. Daher kommt es auch nur bei besonderen Stücken zum Einsatz. Wie etwa bei jenem Fundstück vom Sperrmüll, an dem Manuel und Philipp gerade arbeiten. Der alte Ohrensessel hat über 100 Jahre auf dem Buckel, pardon auf der Rückenlehne. Noch lässt sich nur erahnen, wie der Sessel einmal aussehen wird. Dabei haben die Raumausstatter bereits etliche Arbeitsstunden in das Möbelstück investiert. „Es hat alleine eineinhalb Tage gedauert, alle Nägel aus dem Holz zu ziehen”, erzählt Philipp. Als der zerschlissene Bezug und die inzwischen poröse Polsterung ab waren, musste auch der alte Federkorb weichen. Im Anschluss haben Manuel und Philipp den Rahmen der Sitzfläche von unten mit Jutebändern bespannt, so ähnlich wie man es von Holzrodeln kennt. Darauf haben sie einen neuen Federkorb aufgebaut. Anders als bei industriell gefertigten Federkörben werden dafür einzelne verkupferte Federn auf der Sitzfläche angeordnet, mit Nadel und Faden auf dem Bandgeflecht fixiert und anschließend mit einer Juteschnur straff untereinander verspannt. Klassische Schnürung nennt sich diese traditionelle Methode. Auch beim Füllmaterial setzen die jungen Raumausstatter auf Bewährtes: Statt synthetischer Materialien kommt Afrik zum Einsatz. Diese Naturfaser aus den Blättern der Zwergpalme sorgt für eine gute Luftzirkulation und ist besonders langlebig.

Fingerspitzengefühl und Sitzfleisch

Möbel auf diese Art zu polstern erfordert viel Wissen und Geduld, aber auch Kraft und Fingerspitzengefühl – und ein gewisses Maß an Sitzfleisch. Denn ob die Spannung der Federn, die Dicke der Füllung und die Sitzposition stimmen, lässt sich am besten durch Probesitzen feststellen. Doch zum Sitzenbleiben haben Manuel und Philipp nur selten Zeit. Denn noch fehlt ein Teil der Polsterung und der Bezug. Inzwischen warten auch schon wieder zwei Eckbänke darauf, abgeholt zu werden. Und dann wird es auch zeitlich wieder etwas eng in der kleinen Werkstatt in der Bahnhofstraße.

Osterferienprogramm lockte „raus aus dem Nest“

Hunderte Kinder und Jugendliche ließen sich das heurige Osterferienprogramm der Marktgemeinde Rankweil und der Stadt Feldkirch nicht entgehen. Von 23. März bis 1. April standen mehr als 30 Veranstaltungen und Workshops zur Auswahl.

Unter Mitwirkung zahlreicher Vereine und in Kooperation mit den Offenen Jugendarbeiten Rankweil und Feldkirch war das Ferienangebot unter dem Motto „Raus aus dem Nest“ auch in diesem Jahr sehr vielseitig. Neben sportlichen Angeboten wie Padel-Tennis, Baseball oder Kinderyoga konnte sich auch das kreative Angebot sehen lassen – dieses reichte vom Töpfern über Graffiti bis hin zum Nagelbilder-Workshop. Natur- und Tierfreunde kamen bei der Amphibiensuche in den Alten Rüttenen, beim Bauernhof-Erlebnis in Röthis, beim Kräuterabenteuer in Bangs, bei einer Führung durch den Wildpark oder bei der Alpaka-Wanderung in Röns voll auf ihre Kosten.

Eine schöne Einstimmung auf das Osterfest boten unter anderem das Palmenbinden und Ratschenbauen, verschiedene Garten- und Bastelworkshops und am Osterwochenende die Ostereiersuche auf der Schattenburg.

Vom Kino bis zur Puzzlewoche
Abgerundet wurde das bunte Programm durch Theater- und Kinoangebote im Theater am Saumarkt sowie im Alten Kino Rankweil. Viel Anklang fanden außerdem die Mitmachlesung in der Bibliothek Rankweil, eine Kinderstadtführung zum Thema Mauern und Türme in Feldkirch, ein Workshop mit dem Verein Amazone sowie ein magischer Harry-Potter-Nachmittag im Jugendhaus Graf Hugo in Feldkirch. Auch der Workshop zum Bau von Fledermaus-Nistkästen im Rankler Jugendtreff Planet kam beim jungen Publikum gut an – ebenso die Puzzle-Woche auf der Schattenburg. 

inegüxla beim römischen Bad in Brederis

Am 29. März 2024 führte Archäologe Johannes Pöll rund 60 Interessierte mitten auf der Driving Range am Rankweiler Golfplatz zu den Überresten der über 1.500 Jahre alten römischen Badeanlage.

Nach der Begrüßung durch den Kulturgemeinderat Helmut Jenny und den Grußworten von Golfplatzbetreiber Richard Fischer erzählte Gemeindearchivar Norbert Schnetzer von der Grabungsgeschichte der Römervilla und des Badehauses. Anschließend übergab er an den aus Innsbruck angereisten Archäologen Johannes Pöll, der vor rund 20 Jahren die Ausgrabungen leitete und wissenschaftlich begleitete.

Das Badehaus befindet sich rund 200 Meter vom römischen Gutshof entfernt und dürfte wohl von den Bewohnerinnen und Bewohnern als solches genutzt worden sein. Es verfügte über einen Kaltbaderaum (frigidarium) mit einer Kaltwasserwanne (piscina) und einen trockenen Warmbaderaum (tepidarium) im Norden. Im Süden lagen der Eingangsraum (apodyterium) und der Warmbaderaum (caldarium) mit einer Wanne für heißes Wasser (alveus). Das Bad war mit moderner Heiz- und Wassertechnik ausgestattet und wurde von außen über einen Holzschuppen beheizt. Nach der Führung vor Ort konnte man noch einige Funde wie Keramik- und Glasscherben, Fibeln, Spinnwirteln, Nägel, Ziegel und einer Reibplatte für Salben in einer Vitrine im Golfhaus begutachten.

inegüxla im April
Das nächste inegüxla führt uns am 26. April zur Feuerwehr und Bergrettung. Die beiden Sicherheits- und Rettungseinrichtungen öffnen an ihrem gemeinsamen Standort Türen und Tore und zeigen nicht nur ihre Einsatzzentrale, Fahrzeuge und Räumlichkeiten, sondern erzählen auch von ihrer freiwilligen Arbeit, ihren Aufgaben und Abläufen. Wie immer ist das inegüxla ohne Anmeldung und kostenlos. Start ist um 17.00 Uhr.

Vortrag: Für ein Alter, das noch was vorhat!

Am 2. April 2024 referierte Dr. Ludwig Hasler auf Einladung des Seniorenreferats und des Seniorenbeirats zum Thema „Für ein Alter, das noch was vorhat“.  150 Interessierte folgten den Ausführungen von Dr. Hasler im großen Vinomnasaal.

Dr. Hasler studierte an der Universität Zürich Philosophie, Germanistik, Publizistik und Klassische Philologie. Er lehrte an den Universitäten Bern, St. Gallen und Zürich, arbeitete als Journalist und ist heute, im Alter von 82 Jahren, Autor und gefragter Referent.

Dr. Haslers zentrale Aussage ist, dass der Mensch auch im Alter, wenn die eigene individuelle Zukunft immer kleiner wird, an der Zukunft der Welt (und damit der anderen) mitwirken soll. Er empfiehlt den älter werdenden Menschen, sich weniger mit sich selbst und mehr mit anderen zu befassen.

Sich abends vor dem Schlafengehen zu fragen: "Was war mein Beitrag für das Universum heute?", mache die eigene Kleinheit bewusst und stärke die Dankbarkeit. Noch nie hatte eine Generation vor uns so viele gesunde Jahre im Ruhestand. Diese Jahre sollten nicht nur der eigenen Fitness, dem Reisen und der Unterhaltung dienen. Oberflächliche Vergnügungen hinterlassen einen bitteren Beigeschmack, wenn sie nicht mit einem Ziel, einem Sinn verbunden sind. Sein Fazit: „Wir sind alle Sternenstaub und gehören zum Universum“.

Buchempfehlung: Dr. Ludwig Hasler, Für ein Alter, das noch was vorhat.
Bildergalerie: Für ein Alter, das noch was vorhat — Rankweil


Die Marktgemeinde greift das Thema „Neue Altersbilder“ bereits am 9. April um 18.00 Uhr im Vinomnasaal, Kleiner Saal, mit Dr. Franz Josef Köb wieder auf. „Die ziemlich besten Jahre - Wir brauchen ein neues Altersbild“. Der Eintritt ist frei. Es gibt noch freie Plätze.

erstellt von vorderland veröffentlicht 05.11.2015, zuletzt geändert 22.05.2025