Kompositionspreis für Basilika-Organistin

Am 7. Oktober wurde der Kompositionspreis des Landes Vorarlberg 2024 an die in Röthis lebende Komponistin und Musikerin Gerda Poppa verliehen. Poppa, seit über 40 Jahren hauptamtliche Organistin der Basilika Rankweil, kam über die Orgelimprovisation zur Komposition und ist eine anerkannte Größe in der zeitgenössischen Musiklandschaft Vorarlbergs und darüber hinaus.

Die feierliche Preisverleihung fand  im Austriahaus Bregenz statt. Nach der Laudatio von Juryvertreter Nikolaus Brass überreichte die Landesstatthalterin der Komponistin die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung: „Die heutige Preisträgerin Gerda Poppa hat mit ihrem Werk eine beeindruckende Verbindung zwischen musikalischer Tradition und Innovation geschaffen. Es erfüllt uns mit Stolz, eine so inspirierende künstlerische Leistung hier in unserem Land zu würdigen“, sagte sie in ihrer Ansprache.

 Gerda Poppa zeigte sich geehrt und voller Dank: „Ein solcher Preis motiviert und bestätigt mich in meinem Schaffen zugleich. Ich habe einen ungewöhnlichen Weg genommen und nie aufgehört ihn zu verfolgen. Mein Dank gilt an dieser Stelle den Menschen, die mich immer unterstützt haben, und dem Land Vorarlberg, das mit diesem Preis zur positiven Wahrnehmung zeitgenössischer Musik beiträgt.“

Für einen stimmungsvollen Abschluss sorgten Sänger Martin Summer und Pianist Luca de Grazia am Klavier, die Poppas Liederzyklus „Erdenschönheit“ (2022) zur österreichischen Erstaufführung brachten.

Über die Komponistin
Gerda Poppa wurde 1963 in Feldkirch geboren und wuchs in Rankweil auf. Mit elf Jahren begann sie Klavier zu spielen, später kam Orgel dazu. Es folgte ein Orgelstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium (heute Stella Vorarlberg), das sie 1995 abschloss. Zur Komposition fand die Musikerin rund 20 Jahre danach, der Weg dorthin führte vor allem über die Orgelimprovisation. Das Kompositionsstudium am Landeskonservatorium schloss sie 2015 mit Auszeichnung ab. Ihr Oeuvre umfasst zahlreiche weltliche und geistliche Kompositionen und Auftragswerke unter anderem für Ensemble Plus, den Wiener Concert-Verein, das Janus Ensemble und das Symphonieorchester Vorarlberg. Poppas Werke sind unter anderem geprägt von Inspirationen aus dem Alltag, von neuen Techniken und Herangehensweisen sowie von wortwörtlichen Klangfarben, die sie als Synästhetikerin wahrnimmt. Als Beispiele sind etwa das Blechbläserquintett „Colours“ (2015), „Wartezeitenmusik“ für Kammerorchester und Sprecher (2018) und der Liederzyklus „Erdenschönheit“ für Altstimme und Klavier (2020) zu nennen. Zuletzt ließ sie mit dem Oratorium „OmegAlpha“ (2022) aufhorchen, das heuer in der Basilika Rankweil uraufgeführt wurde. Dort ist sie seit über 40 Jahren als hauptamtliche Organistin tätig.

 

 

erstellt von Beatrix Spalt veröffentlicht 10.10.2024