Bildstöckle erstrahlt in neuem Glanz
Allein in der Langgasse sind fünf Bildstöckle nachgewiesen, vier davon sind noch erhalten. Das Bildstöckle – Teil der Hausmauer – in der Langgasse 28 wurde kürzlich von der Rankweiler Handwerkerzunft saniert.
Warum das Materle auf einer 50cm quadratisch gemauerte Säule mit zwei Meter Höhe in der Langgasse erbaut wurde, ist nicht eindeutig überliefert. Laut Anna Linder-Knecht könnte es als ein Pestmal erbaut worden sein, da es mündlichen Überlieferungen zufolge an jener Stelle steht, an welcher mehrere Pestleichen ihr Grab gefunden hätten.
In den 2010er Jahren wurde das Bildstöckle durch Werner Abbrederis renoviert. Das Marienbild wurde damals entfernt und durch eine Statue des heiligen Josef ersetzt, welche die Pfarre Rankweil zur Verfügung gestellt hat.
Nachdem das Bildstöckle fünfzehn Jahre später wieder in die Jahre gekommen war – die Ziegel bröckelten, der Verputz war teilweise ab und die Statue im Inneren kämpfte mit der Witterung – nahm die Rankweiler Handwerkerzunft die Sanierung in die Hand. Erhard Hafner übernahm die Organisation und Koordination, die Firma Hilt & Jehle die Verputzarbeiten, die Firma Thomas Daberer die Malerarbeiten und Jürgen Entner die Dacharbeiten. Die Josefstatue wurde von Christoph Dünser restauriert.
Handwerk – Kunst – Geschichte
Die Rankweiler Handwerkerzunft gehört zu den ältesten Zunftvereinen in Vorarlberg. Ursprünglich als Bäcker- und Müller-Bruderschaft 1603 gegründet, wird sie seit den 1970er Jahren als Verein geführt. Die Handwerkerzunft ist in drei Bereiche aufgeteilt. Die Maurer-, Zimmermann- und die große Handwerkerzunft und trifft sich traditionell Anfang des Jahres zum Zunfttag.